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Magnus Plessen   |   BERLIN   02.05.14 - 21.06.14

 

 

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MAGNUS PLESSEN - neunzehnhundertvierzehn
02.05. - 21.06.2014 Eröffnung: Freitag, den 2. Mai 2014, 18 - 21 Uhr Die Konrad Fischer Galerie Berlin freut sich, die Eröffnung der dritten Einzelausstellung mit neuen Arbeiten von Magnus Plessen (*1967) am 2. Mai 2014 in unseren Berliner Räumen ankündigen zu dürfen.Den neuen Arbeiten Magnus Plessens liegt eine längere Auseinandersetzung mit der 1922 von Ernst Friedrich erstmals veröffentlichten Publikation 'Krieg dem Kriege' zu Grunde. Die Frage, ob und auf welche Weise sich die Malerei den dort abgebildeten, massiv entstellten Portraitköpfen von kriegsversehrten Soldaten des 1. Weltkrieges überhaupt annähern kann, verschränkt sich in den neuen Bildern mit grundsätzlichen Überlegungen zu den Möglichkeiten der malerischen Repräsentation von Realität. Es handelt sich bei den Aufnahmen also nicht um bildliche Vorlagen, die der Künstler in die Malerei zu übersetzen sucht, sondern um bildliche Zeugnisse, in denen sich Fragestellungen und Problemfelder zuspitzen, die Plessen in anderer Weise bereits seit langem beschäftigen. Den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaft Rechnung tragend hat Plessen bereits seit einigen Jahren traditionelle Repräsentationsmodelle der Malerei aufgegeben und Bildformen entwickelt, die zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion changieren, einen idealen Blickpunkt des Betrachters verweigern und die Repräsentation von Realität als Möglichkeitsform erproben, indem das simultane Sein und Werden von disparaten Elementen auf der Bühne des Bildes inszeniert wird. Diesem Ansatz entspricht eine Malweise, die eine fixe Orientierung im Bildraum unmöglich macht, da der Künstler seine Leinwände während des Arbeitsprozesses mehrfach dreht und aus unterschiedlichen Richtungen bearbeitet. All dies kennzeichnet die neuen Arbeiten noch immer, wobei die eingangs erwähnte Auseinandersetzung mit den Abbildungen der Kriegsversehrten zu einer fühlbar veränderten Atmosphäre der Malerei führt. Bei aller Farbigkeit ist Plessens aktuellem Bilderzyklus etwas Düsteres zu eigen. Denn wie lässt sich etwas in der Malerei zeigen, das physisch nicht mehr vorhanden ist, sich jeder visuellen Fassbarkeit entzieht und gleich-zeitig unfassbare Folgen für die Selbstwahrnehmung und Identität der Betroffenen bedingt. Der existenzielle Verlust und das Nicht-mehr-sein findet sich auf den Leinwänden zumeist in Zonen dunkelschwarzer Farbigkeit angedeutet, in denen die fragmentierten Köpfe einsinken und gleichsam in einen Raum entgleiten, vom dem wir nur vermuten können, das er sie nicht mehr herausgibt.
MAGNUS PLESSEN - neunzehnhundertvierzehn
May 2 - June 21, 2014 Opening: Friday, May, 2, 2014, 6-9 pm Konrad Fischer Galerie Berlin is pleased to announce the opening of the third solo exhibition of new paintings by Magnus Plessen (*1967) on May 2, 2014, 6pm - 9pm. Magnus Plessen’s new works stem from his contemplation on Ernst Friedrich’s anti-war pamphlet „War against war“. Published in 1922, the book depicts severely injured and disfigured World War I veterans. The question if and how painting can come close to these startling heads is combined in the new works with the broader issue of the representation of reality in painting. Rather than serving in any way as models for the paintings, these photographs act as catalysts, bringing to the fore questions and problems that Plessen has been touching on for years.In accordance with models of reality in modern physics Plessen dismissed traditional modes of representation several years ago. Instead he has invented pictorial forms which morph between abstraction and figuration. His paintings don’t deliver an ideal viewpoint or a clearly defined pictorial space anymore. Reality is represented in his works as one of many various possibilities and we find on Plessen’s canvases the simultaneous appearance of disparate elements, a being and becoming of forms on stage in the painting. Plessen’s working method follows suit, for in the process of painting he repeatedly rotates the canvas, treating it from all directions, avoiding a fixed orientation point within the composition.These fundamental dynamics of Plessen’s approach are ever present in his latest works. However, the preoccupation with Friedrich’s images of these war wounded men has drastically changed the atmosphere of these paintings. Despite a colorful appearance, gloom permeates Plessen’s new series - for how can painting show non-existing matter, clearly invisible to the human eye and yet having such enormous impact on the lives and identities of the victims. Within dark, black zones in Plessen’s paintings fragmented heads seem to be caving in, hinting at existential loss, alienation, and a condition of non-being. It is as if they have slid into a space out of which, we must assume, is no escape.

 
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